4. Stiftungstag 2. November 2024 „Verstehen und verstanden werden. Theorie und Praxis der Zwiegespräche nach Hans-Joachim Maaz“

Am 2.11.2024 fand der 4. Stiftungstag der Hans-Joachim-Maaz-Stiftung Beziehungskultur in Leipzig im Kultur- und Begegnungszentrum Ariowitsch-Haus statt. In einer Zeit, in der viele äußere Sicherheiten verloren gehen (Frieden, Arbeit, materielle Versorgung) und wir mit Wucht erlebt haben, wie staatliche Maßnahmen das private Leben außer Kraft setzen, werden zwischenmenschliche Beziehungen umso wichtiger. Aber auch in diesem Lebensbereich gibt es viele Verletzlichkeiten, zwischen Partnern, zwischen Freunden, zwischen Arbeitskollegen, zwischen den Generationen und insbesondere bei Kindern, Jugendlichen und alten Menschen. Damit nicht das Trennende über dem menschlich Verbindendem steht, braucht es Verständigung und für die Verständigung ein Handwerkszeug.

Hans-Joachim Maaz hat im Rahmen der von ihm entwickelten Beziehungskultur (u.a. „Ich bin das Problem!“) und im Anschluss an Michael Lukas Möller (Literatur: Die Wahrheit beginnt zu zweit) die Theorie und Praxis der Zwiegespräche entwickelt und es war uns als Stiftungsvorstand und -beirat sowie als Fördervereinsvorstand ein besonderes Anliegen, dieses einer Öffentlichkeit im „Stiftungstag“ zugänglich zu machen. Unser Ziel war auch, den Vortrag von Hans-Joachim Maaz aufzunehmen, um ihn hier auf den Stiftungsseiten zu präsentieren und einer noch größeren Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Und unser Ziel war, im großen Stil selbst aktiv zu werden und Zwiegespräche zu ‚üben‘.

Wie ist es nun gelaufen?

Hans-Joachim Maaz hat einen Vortrag gehalten, der grundsätzlich unsere gesellschaftlichen Veränderungen im Blick hatte (bitte im Film schauen!) und die Möglichkeiten, in ihnen Gestaltung und Selbstwirksamkeit zu erleben.

Der entscheidende Punkt in Zwiegesprächen ist dabei der dialogische Monolog in begrenztem Zeitumfang und die Aufforderung, dass jeder von sich spricht. Leicht gesagt und schwer getan. Um das Tun ging es in den vier Workshops. In der Vorbereitung auf diesen Tag haben sich vier thematische Gruppen gebildet: Zwiegespräche zwischen Lebenspartnern, zwischen Freunden oder Kollegen, zwischen den Generationen und zu gesellschaftlichen Themen wie Corona, Krieg und Migration. Wir Gruppenleiter waren alle gleichermaßen fasziniert, wie sich in den zahlenmäßig großen Workshops (ca. 20 bis 30 Teilnehmer) eine ehrliche und berührende Atmosphäre herstellte. Diese Atmosphäre entwickelte sich durch den Vortrag, denn schon da war eine deutliche Betroffenheit spürbar und jeder Teilnehmer wusste, worum es geht: um die ehrliche Mitteilung von sich.

Hier ein paar Ergebnisse, die die Workshopleiter zusammengetragen haben:

In der Gruppe zum Thema Partnerschaft gab es Zwiegespräche zu verschiedenen, sehr allgemein gültigen und wiederkehrenden Konstellationen in Zweierbeziehungen. Ein Mann sprach von seinem Erleben, sich in der Ehe immer wieder „als kleiner Junge“ zu erleben, der es „Mutti“ recht machen will und dennoch auf der Strecke bleibt, sprich mit seinem Bemühen keine Anerkennung findet.  Die Frau reagiert wie auf einem „anderen Planeten“ mit eigenen Ängsten und meint, ihrem Anspruch an Partnerschaft nicht gerecht zu werden. Die Gruppe hat wohlwollend und dankbar reagiert, dass es ihnen „genauso geht“. Da kindliche Bindungs- und Beziehungswünsche nicht ausreichend erfüllt wurden, kann auch keine Partnerschaft ausreichend ‚plombieren‘. Jedoch kann die gemeinsame Erkenntnis und Solidarität beziehungsstiftend sein. Ein anderes Paar hat sich zum Thema „Weihnachten“ ins Gespräch begeben und welche Rolle bei jedem Einzelnen die Herkunftsfamilie spielt, wer wen besuchen muß und will usw. Ein Thema, das immer die Gemüter erhitzt und es war nahezu befreiend als im daran anschließenden Gruppengespräch ein Vertreter der älteren Elterngeneration äußerte: „Ihr müsst doch nicht zu Euren Eltern fahren, die freuen sich vielleicht, wenn Ihr nicht kommt!“ Ein Hinweis auf Potentiale der Zwiegespräche auch zwischen den Generationen. Auch dazu gab es einen Workshop. Hier ging es vor allem um die Beziehungen zwischen Eltern und ihren erwachsenen Kindern und zwischen Geschwistern. Die Themen waren: Beziehung zwischen Vätern und ihren Töchtern, Müttern und ihren Töchtern und zwischen Geschwistern. Bei den Zwiegesprächen über Eltern und ihre erwachsenen Kinder wurde deutlich, dass auf der Seite der Eltern besonders Schuldgefühle, Kränkungen und tiefes Bedauern über mangelnde frühe Elternschaft eine wesentliche Rolle in der Beziehung zu ihren Kindern spielen und der Wunsch, etwas nachzuholen, was leider nicht mehr nachzuholen ist. Auf der Seite der Kinder wurde deutlich, dass sie in Gefahr sind, ihre unerfüllten kindliche Bedürfnisse an die älter werdenden Eltern zu richten und nur schwer loslassen zu können von der Hoffnung, dass sich die Eltern doch noch ändern und ihnen vorzuwerfen, dass sie schuld sind an den Schwierigkeiten ihres Erwachsenenlebens. In dem Zwiegespräch über die Beziehung zwischen Geschwistern wurde das Thema bewegt, dass über chronische Konflikte zwischen erwachsenen Geschwistern enttäuschte oder aggressive Impulse, die infolge früher mangelnder oder repressiver elterlicher Beziehungsangebote entstehen, untereinander ausgetragen werden über Macht, Konkurrenz, Neid oder Kränkungen, als Folge, dass nicht gewagt wird, gemeinsam die frühen Eltern infrage zu stellen. Auch hier fanden sich trotz großer Teilnehmerzahl mutige Menschen, die die Zwiegespräche mit erstaunlicher Offenheit gewagt haben und die Gruppe hat mit wohlwollender Resonanz reagiert.

Ein weiterer Zwiegesprächs-Workshop war der zwischen Freunden oder Kollegen. Auch hier gab es sofort eine angeregte Arbeitsatmosphäre und es zeigte sich, wie brisant der soziale Sprengstoff werden kann, wenn man sich scheinbar nicht ganz so nahekommen muss, wie es in Familien und Partnerschaften zwangsläufig stattfindet. Gespräche und Diskussionen bleiben oft an der Oberfläche und external. Die Protagonisten in diesem Workshop haben von ihrem lebensgeschichtlichen Hintergrund berichtet und erst dadurch wurde es echt, ehrlich und authentisch. Offenbar herrscht in den Beziehungen zwischen Freunden oder Kollegen eine große Angst, „ausgestoßen zu werden“, Angst vor Zurückweisung, Verletzung und Enttäuschung. Dann ‚lieber‘ schön an der Oberfläche bleiben – die Angst vor Trennung ist zu groß! In Freundschaften und Arbeitsteams ist das Bedürfnis nach Zugehörigkeit besonders ausgeprägt, eine Zugehörigkeit, die es mglw. In der Herkunftsfamilie so nicht gab.

Auch in diesem Workshop gab es ein „Generationenthema“ zum „Wert der Arbeit“. Die Vertreter der älteren Generation, die Arbeit häufig als Pflichterfüllung und Lebensinhalt ansieht und die Jüngeren, die an einer work-life-balance interessiert sind. Auch hier war bei den beiden Gesprächspartnern der lebensgeschichtliche Zusammenhang erhellend: der eine von klein auf bemüht, die Erwartungen der Eltern (des Arbeitgebers) zu erfüllen, der andere weiß gar nicht, was sein Maß ist (was seine Eltern wollten).

Der Workshop zu den gesellschaftlichen Themen war sehr emotional und alle Anwesenden waren von der Atmosphäre des sich-Einlassens berührt. Es ging um die Spaltungsthemen unserer Zeit (Krieg und Frieden, Corona, Migration) und allzu oft wird darüber nicht mehr gesprochen, auch in Partnerschaften und Freundschaften wird lieber geschwiegen als Position bezogen. Umso bedeutsamer, wenn doch geredet werden kann und das gesprochene Wort stehen gelassen wird und gelten kann. Auch ohne Zustimmung, Verständnis und Nachfragen. Bestenfalls wird einem selbst klarer, wie und warum man so fühlt, denkt und handelt. Und bestenfalls gibt es AHA-effekte: aha, so ist das bei mir, weil ich so geprägt bin, aha, so ist es bei Dir, weil Du so geprägt bist. Mehr geht nicht!

Nach den Workshops und dem Kaffeetrinken gab es noch ein Abschlussplenum unter Leitung von Hans-Joachim Maaz. Viele der Teilnehmer nutzten die Gelegenheit für Statements, Integration aus den erlebten Zwiegesprächen, Mitteilung aufgekommener Widersprüche, aber auch Danksagungen und sehr viel positiver Resonanz.

Angeregt und angefüllt und mit vielen artikulierten Fortsetzungswünschen ging der Stiftungstag gegen 18 Uhr zu Ende.

Impressionen vom Stiftungstag

Der Vortrag von Dr. Hans-Joachim Maaz wird in Kürze hier veröffentlicht.

Wege aus der Corona-Angst

Rettung der Demokratie
heißt Angstbewältigung
Hans-Joachim Maaz

Die Corona-Pandemie spaltet unsere Gesellschaft wie kaum ein anderes Thema. Der Riss zieht sich durch unser gesamtes gesellschaftliches Miteinander und vergiftet in zunehmendem Maße das soziale Klima. In diesem Spannungsfeld haben sich längst die „Lager“ gebildet, die sich in ihren jeweiligen Erklärungen kollektiv sichern  und die „andere Seite“ nicht mehr erreichen wollen oder können.

Am meisten spüren wir dies am Umgang mit  ganz individuellen Impfentscheidungen. Da sind die Impfbefürworter auf der einen und Impf-„Verweigerer“ auf der anderen Seite. Wir Psychotherapeuten erkennen in dem jeweiligen Verhalten einen sog. Abwehrmechanismus, den der frühen Spaltung. Dieser wird hauptsächlich bei existentiell bedrohlichen Ängsten aktiv.

Hans-Joachim Maaz hat die Corona-Pandemie psychodynamisch als eine „kollektive Angststörung von (inter-)nationaler Tragweite analysiert“. Sie setzt sich zusammen aus realen Ängsten,  teilweise geschürter Panik und reaktivierten, alten Angstverletzungen der Menschen („Ich gehöre nicht mehr dazu.“, „Ich darf nicht frei entscheiden.“, „Ich fühle mich körperlich bedroht und will durch mein Verhalten niemanden gefährden.“).

Hier wollen wir Ihnen als Stiftung konkrete Hilfe anbieten:

Unsere Stiftung bietet ab sofort allen Interessierten die Möglichkeit an, unter Moderation wieder miteinander ins Gespräch zu kommen. Im übertragenen Sinne wollen wir Ihnen mit all Ihren Themen Platz an  einem “runden Tisch“ geben.  In einer zutiefst demokratischen Atmosphäre können dann reale Unterschiede, aber auch Verbindendes wieder hörbar und fühlbar gemacht werden. Dies ist neben aller Ängstigung auch eine Erfahrung, die uns das Corona-Virus erlebbar macht: wir alle sind und bleiben miteinander verwoben.

Ansprechpartner sind Katrin Nickeleit und Ekbert Kretzschmar. Wir vermitteln dann gerne Moderatoren über unsere Stiftung. So erreichen Sie uns:

Dipl.-Psych. Katrin Nickeleit
Heinrich-Roller-Straße 20
10405 Berlin
Tel.: 030 44046112   
Mail: katrinnickeleit@web.de
Dipl.-Psych. Ekbert Kretzschmar
Marienmauer 19
06618 Naumburg
Tel.: 03445 230474
Mail: ekbert.k@freenet.de

Literaturempfehlungen:

Hans-Joachim Maaz, Kollektive Angststörung von (inter-)nationaler Tragweite, in Jahrbuch Psychotherapie, Internationale Zeitschrift für PsychoPraxis, 1. Jahrgang 2021, Heft 1, ISSN 2747-5034, ISBN 978-3-95948-513-5

Hans-Joachim Maaz, Dietmar Czycholl, Aaron B. Czycholl, Corona-Angst. Was mit unserer Psyche geschieht, Frank & Timme 2020, ISBN 978-373-2907236

Hans-Joachim Maaz, Das gespaltene Land. Ein Psychogramm, C.H. Beck 2020, ISBN 978-3-406-75087-8

Halle’sche Erklärung

Kinder sind die Zukunft.

Die Qualität der Frühbetreuung von Kindern entscheidet nicht nur über Gesundbleiben oder Krankwerden, über die Chancen für ein erfülltes oder über die Not eines entfremdeten Lebens, sondern vor allem auch über das spätere Verhalten – über die psychosoziale Befähigung zur Demokratie oder eine Anfälligkeit für populistische und autoritär-repressive Strukturen mit potentieller Gewaltbereitschaft.

Wir setzen uns deshalb entschieden dafür ein:

  • Eltern finanziell mit einem Elterngeld bis zum vollendeten 3. Lebensjahr des Kindes so zu sichern, dass sie die Kindesbetreuung ohne wesentliche materielle Einbußen selbst übernehmen können
  • Die elterliche Betreuungs- und Fürsorgearbeit sozialrechtlich der Erwerbsarbeit gleichzustellen
  • Den beruflichen Wiedereinstieg in Erwerbsarbeit und die Karrierechancen gesetzlich zu sichern
  • Für Eltern bzw. werdende Eltern Elternworkshops einzurichten, die auf freiwilliger Basis und kostenfrei helfen können, die mütterliche und väterliche Beziehungsfähigkeit zu verbessern
  • Bei unvermeidbarer Krippenbetreuung in den ersten 3 Lebensjahren des Kindes für ein optimales Betreuungsverhältnis (max. 2-3 Kinder pro Betreuerin oder Betreuer) zu sorgen
  • Bei notwendiger Krippenbetreuung nicht die Bildung in den Vordergrund zu stellen, sondern die Beziehungsfähigkeit des Betreuungspersonals für eine optimale Bindungserfahrung der Kinder zu fördern

Der Vorstand und Beirat der Hans-Joachim Maaz – Stiftung Beziehungskultur / Halle, 23.11.2019

Sie können die Halle‘sche Erklärung unterstützen und helfen, diese zu verbreiten: 

    Hiermit unterstütze ich die ''Halle'sche Erklärung'' der Hans-Joachim Maaz - Stiftung Beziehungskultur vom 23.11.2019.

    Ich stimme zu, dass meine Formularangaben als Beleg meiner Unterstützung gespeichert werden.

    Ich stimme zu, dass per E-Mail Informationen mit Bezug zur Halle'schen Erklärung an mich gesendet werden.

    Spam-Schutz: Bitte tragen Sie den Code captcha hier ein: (Pflichtfeld)

    Zustimmung senden

    Rückblick: 2. Anleiterworkshop in Berlin

    Oktober 2019: Am vergangenen Wochenende haben wir uns mit 9 Teilnehmern zum 2. Anleiterworkshop in Berlin getroffen. Die Räume in Berlin sind insofern prädestiniert, als dass wir sie gestaltet haben und unsere tägliche Arbeit als Grundlage des Workshops dort energetisch gut zu spüren ist.
    Das Anliegen der Stiftung, die Frühbetreuung unserer Kinder deutlich zu verbessern und die gesellschaftlichen Bedingungen dafür zu befördern und einzufordern, einte den gesamtem Workshop. Alle Teilnehmer hatten eine starke Motivation, sich familiär, freundschaftlich, beruflich und gesellschaftlich für bessere innerfamiliäre Beziehungen einzusetzen. Und sie stellten in beeindruckender Weise dar, in welchen Feldern sie bereits tätig sind oder vorhaben, tätig zu werden. Es tat sich eine Vielzahl von Netzwerken auf, die gut mit dem Anliegen der Stiftung verknüpfbar sind.
    Nach einer Vorstellungsrunde haben wir uns über die Mütterlichkeits- und Väterlichkeitsstörungen nach H.-J. Maaz verständigt, die alle Teilnehmer in ihrem Focus zur selbst erlebten Erziehung formulieren konnten, im Sinne von erkunden, akzeptieren, regulieren und kompensieren.
    Nach dieser schon sehr intensiven Eingangsrunde („Blick in den Abgrund“), in der unsere Bedrohungen und Begrenzungen deutlich wurden, sind wir sehr effizient in den Arbeitsmodus gekommen, in dem unsere Fähigkeiten zum Tragen kamen. Wir konnten die Broschüre „Was Kinder brauchen“ als roten Faden für künftige Elternworkshops gründlich durcharbeiten und die zu vermeidenden Störungen weiterführend verstehen und besprechen.
    Als nächsten Arbeitsschritt haben wir das Curriculum für zukünftige Anleiter durchgearbeitet. Die Teilnehmer konnten uns noch wertvolle Hinweise geben, wobei das Curriculum aber insgesamt als verständlich und akzeptabel eingeschätzt wurde.
    Im letzten Teil des Workshops ging es darum, Visionen zu entwickeln, wie die zukünftigen Anleiter mit den jeweiligen Eltern in ihrem Umkreis arbeiten wollen. Es gab Ideen zur Arbeit mit Schwangeren, mit Lehrern, mit Sportvereinen, mit Firmen.
    Besonders herauszustellen sind die konkreten Verabredungen für die Zusammenführung von Netzwerken, die Implementierung der Elternworkshops in bereits bestehende Konzepte, die in den nächsten Wochen stattfinden sollen.
    Des weiteren wurden noch Vorschläge gemacht, wie Anleitern der Einstieg, der Beginn der Arbeit erleichtert werden könnte. Dazu wird es eine Beschreibung der ersten Stunde mit Eltern geben, um einen Strukturvorschlag in der Hand zu haben.
    Eine weitere Anregung der Gruppe war es, unter dem Dach der Stiftungswebseite einen Gruppenchat einzurichten, der für einen aktuellen Erfahrungsaustausch der Workshopteilnehmer genutzt werden kann. Wir prüfen gern die technische Machbarkeit.
    Nach dem Curriculum ist es nun an den Teilnehmern, für sich zu prüfen, ob sie sich diese Arbeit für die Stiftung vorstellen können. Dann geht es in Absprache mit dem Stiftungsvorstand in einen selbst zu organisierenden Tandemworkshop (Eltern ansprechen und gewinnen, Räume möglichst kostenneutral bei gemeinnützigen Organisationen nutzen, Ablaufschema entwerfen). Dazu kommt ein Ausbilder als Tandempartner dazu und begleitet den künftigen Anleiter durch den ganzen ersten Elternworkshop. Supervisorisch stehen wir jederzeit zur Verfügung, für Einzelberatungen oder auch in der Gruppe.
    Das jährliche Anleitertreffen sollte ebenfalls als Forum für Austausch und Unterstützung genutzt werden.
    Wir möchten uns an dieser Stelle ganz herzlich für die gelungene Beziehungsarbeit während des Workshops bedanken. Und freuen uns auf die zukünftige Arbeit mit Ihnen.
    Mit besten Grüßen aus Berlin
    Dagmar Schwarz Uwe Bergander

    Elternworkshop in Graal-Müritz

    In diesem Kurs möchten wir Ihnen als Eltern die Möglichkeit bieten, sich selbst in der Beziehung zum Kind und dessen Bedürfnissen besser zu verstehen. Wir halten die Bindungserfahrungen in den ersten Lebensjahren für prägend  in Bezug auf die späteren Möglichkeiten des Erwachsenen, zwischenmenschliche Beziehungen zu gestalten. Ein solches Geschehen ist sehr sensibel und wird immer auch von eigenen, meist unbewussten Erfahrungen der Eltern beeinflusst. Diese zu erkennen ist ein zentrales Anliegen unseres Kurses.

    Innerhalb von 10 Kurseinheiten  werden wir  anhand von wichtigen Beziehungs- (Erziehungs-) grundsätzen Ihre aktuellen Themen aufgreifen, um gedankliches und emotionales Verständnis sowie neue Sichtweisen für die Elternschaft zu fördern. Dabei ist  der Austausch der TeilnehmerInnen innerhalb der Gruppe besonders wichtig.

    Unser Angebot richtet sich an  Mütter und Väter mit Kindern in den ersten Lebensjahren.

    Kursdaten

    Kursumfang: Die Auswirkungen und Bewältigung der aktuellen Coronakrise in Familien

    Das aktuelle Worshopangebot soll Eltern Halt, Orientierung, Möglichkeit zum Austausch und Entängstigung in dieser krisenhaften Zeit bieten!

    Kurstermine: 28.11.2020 von 10.00 – 13.00 Uhr

    Kursort: Evangelische Kirchgemeinde Graal Müritz, Kastanienallee 8, 18181 Graal – Müritz

    Kosten: 25 Euro pro TeilnehmerIn

    Kursleiterpaar:

    Dr. Thomas und Sandra Koch, wir sind verheiratet und Eltern zweier Töchter

    Dr. med. T. Koch: Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Facharzt für Allgemeinmedizin, Mitglied des Choriner Instituts für  Tiefenpsychologie und Psychosoziale Prävention (CIT)

    Sandra Koch: B.Sc. Gesundheitswissenschaftlerin, Gesundheitsberaterin, Entspannungstherapeutin,  Mitglied des Choriner Instituts für Tiefenpsychologie und Psychosoziale Prävention (CIT)

    Anmeldung unter:

    Gesundheitsberatung Koch
    0176/24621962
    info@gesundheitsberatung-koch.de

    Rückblick: Pilotprokekt Anleiterworkshop in Ziegenhagen

    Am 14. und 15. Juni 2019 fand in Ziegenhagen bei Göttingen unser erster Workshop für künftige Anleiter unserer Elternworkshops nach H.-J .Maaz statt.

    Wir starteten mit 12 engagierten Teilnehmern, wovon eine Teilnehmerin besonders engagiert den Workshop mit Termin, Werbung der anderen Teilnehmer und Raumbeschaffung vorbereitet hat. Vielen Dank nochmals an dieser Stelle.

    So konnten wir Freitagabend sofort starten, uns kennenlernen, die unterschiedlichen Motivationen und Erwartungen besprechen und bündeln und schon mal eine erste Verständigung und Information über das Anliegen der Stiftung und unsere Haltung zu Beziehung, Erziehung, Kinderbetreuung und Elternarbeit auf dem Hintergrund der Mütterlichkeits- und Väterlichkeitsstörungen nach H.-J. Maaz herbeiführen. Die Beziehungslosigkeit in den Einrichtungen für Kinder, die gern mit Freiheit verwechselt wird, sei es in Kita oder Schule, war ein Thema. Und auf dieser Grundlage wird Erziehung oft ein ungeliebtes Debakel, welches sich Eltern und Erzieher gegenseitig zuschieben, statt es als nötige, liebevolle Begleitung der Kinder zu verstehen und zu nutzen. Für die Elternarbeit ist es notwendige Voraussetzung, den Perspektivwechsel von den eigenen Bedürfnissen auf die Bedürfnisse der Kinder zu vollziehen und diese Ebenen im Workshop immer wieder zu verdeutlichen. Schuld und Scham waren und sind immer wieder Themen in der Elternarbeit. Sie äußern sich in den vielfältigsten Formen und müssen identifiziert und entschärft werden.

    Es war dank der motivierten Haltung der Teilnehmer sehr schnell möglich eine vertraute Arbeitsatmosphäre zu schaffen, sodass schon am Freitagabend der Schritt von der Theorie in die eigene Erziehungserfahrung gelang und die Teilnehmer für sich einen Focus zur eigenen Erziehung formulieren konnten. Die vorsichtige Annäherung an die eigenen Erziehungsthemen mit Traumatisierung und Gewalterfahrungen gehörte genauso dazu, wie die Positionierung zwischen selber Kindsein , Elternsein und Fachkraft in einer Einrichtung oder der Familie und Gemeinschaft.

    In der Eingangsrunde am Samstag waren viele Themen vom Vortag nochmal präsent. Die eigene Mütterlichkeit und Väterlichkeit wurde „liebevoll-kritisch“ betrachtet. „ Wir sind oft mit einem Schmerz beladen worden, den wir gar nicht hatten.“ Den Samstag haben wir dann weiter genutzt, um unsere Broschüre in allen zehn Punkten durchzuarbeiten und den Anleitern damit sehr direkt zu vermitteln, wie wir auch mit Eltern arbeiten. Dazu gab es viele Anregungen und Nachfragen. Wir konnten den Unterschied zwischen natürlicher Autorität und autoritär klären. Besonders die Situation Alleinerziehender wurde sehr deutlich als permanente, nicht allein zu bewältigende Überforderung gesehen. Dazu wurden viele Hilfsangebote zusammengetragen, die Anleiter vermitteln sollten. Die Rolle von Mutter und Vater mit der Verpflichtung zur Entfaltung von guter Mütterlichkeit und Väterlichkeit dem Kind gegenüber wurde ausführlich betrachtet. Gerechtigkeit auch wieder als solche zu verstehen und durchzusetzen und nicht eine um sich greifende Gleichmacherei dafür zu halten. Die Strukturgebung durch die Natur war ein spannendes Thema in diesem eher ländlichen Raum. Die heilsame Wirkung der Natur auf Kinder und Eltern zu befördern, für uns Städter ein wichtiger Hinweis.

    Zum Abschluss haben wir uns noch sehr ausführlich zur Akquise von Teilnehmern verständigt und sehr viele wertvolle Ideen entwickelt. Zum einen wurde deutlich, dass es schon viele strukturelle Ressourcen an Schulen und Kitas gibt, die man nützen könnte: Elternbeiräte, Modellschulen, schulinterne Lehrerfortbildung. Der Focus muss auf der Kooperation zwischen Kindern, Eltern und Erziehern/Lehrern liegen, um die notwendigen Regeln allen Seiten gerecht zu formulieren und zu gestalten. Nur so kann Kita und Schule zu einem Raum werden, wo die Beziehung vor der Erziehung kommt und alle Beteiligten ihre Rollen wieder gern ausfüllen.

    Es entstand auch die Idee, die Broschüre als Theaterstück zu gestalten, bzw. ein Filmprojekt daraus zu machen als ganz konkretes Kooperationsprojekt der Teilnehmer des Workshops. Wir wünschen gutes Gelingen und freuen uns auf das Ergebnis.

    Die Atmosphäre am Ende des Workshops hat viel kreative Energie freigesetzt, die Zuordnung der eigenen Erziehungserfahrung zur frühen Prägung und die Möglichkeit der Kurskorrektur waren entlastend für die Teilnehmer. Dieser Effekt ist für die Elternarbeit entscheidend. Es gab die Idee, solche Kurse als Schulfach einzuführen, vielleicht an Modellschulen? Viele Ideen sind auch regional geprägt, beziehen sich auf die jeweiligen Strukturen und Kooperationen und müssen von den Anleitern in ihrer Region auf Realisierbarkeit geprüft werden.

    „Es wurden alle wichtigen Themen angekitzelt und dieser Überblick schafft Freiheit und Lust, das zu leben.“

    Mit diesem Resümee einer Teilnehmerin wollen wir uns für die gelungene Arbeit unseres gemeinsamen Pilotprojektes bedanken und gleichzeitig Interessenten diese Möglichkeit aufzeigen:

    Wenn Sie Interesse haben, selber Workshops nach Hans-Joachim Maaz anzubieten, dann nehmen Sie Kontakt zu uns auf und versammeln Sie interessierte Menschen aus Ihrer Region um sich, finden einen Raum und ein paar Stunden Zeit, dann kommen wir zu Ihnen und machen den nächsten Anleiterworkshop in Ihrer Region. Dieser Anleiterworkshop ist ein entscheidender Baustein im Curriculum zur Befähigung, für unsere Stiftung tätig zu werden. Das Curriculum wird demnächst auf dieser Webseite veröffentlicht.

    Mit herzlichen Grüßen aus Berlin nach Ziegenhagen und Umgebung
    verbleiben wir

    Dagmar Schwarz & Uwe Bergander

    3. Stiftungstag 23.11.2019 „Elternschaft und Beziehungskultur. Beziehung als Grundlage für Erziehung“

    Die Hans-Joachim Maaz – Stiftung Beziehungskultur lud am 23.11.2019 zu ihrem 3. Stiftungstag in die Leopoldina nach Halle/Saale ein. Dieser stand unter dem Thema „Elternschaft und Beziehungskultur. Beziehung als Grundlage für Erziehung“ und befasste sich mit Fragen rund um gelingende Elternschaft durch bessere Beziehungskultur. Ein Schwerpunkt war, das Stiftungs-Projekt „Elternworkshops nach Hans-Joachim Maaz“ näher vorzustellen. Experten aus Psychotherapie, Medizin, Gesundheits-, Sozial- und Erziehungswissenschaften haben mit ihren Vorträgen und in anschließenden Workshops diese gesellschaftlich so relevante wie brisante Thematik aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet und diskutiert. Als Gast-Referenten konnten die bekannte Hallenser Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin und Grünen-Politikerin Dr. Inés Brock und der Historiker und Kindheitsforscher Michael Hüter aus Österreich gewonnen werden. In schon bewährter Weise sind die Referenten mit den ca. 200 Teilnehmern in anregende Diskussion und Erfahrungsaustausch getreten. Eine vom Vorstand und Beirat der Stiftung verfasste „Halle´sche Erklärung“ für eine optimale Frühbetreuung wurde von Dr. Maaz verlesen, vom emotional spürbar berührten Auditorium mit viel Applaus bedacht und von zahlreichen Anwesenden unterzeichnet.

    Programm, Vorträge und Referenten des 3. Stiftungstages

    Fotos vom 3. Stiftungstag

    Elternworkshop in Magdeburg

    „Eine ‚Elternschule’ müsste … vor allem die Selbsterfahrung zu den Themen Mütterlichkeit, Väterlichkeit, durch Elternschaft veränderte Partnerschaft und neue Familienkonstellation im gesellschaftlichen Umfeld fördern.” (H.-J. Maaz, Das falsche Leben, S.225)

    Liebe Interessenten,

    wir laden Sie ganz herzlich zu einem Informationsabend ein, um Sie über unser Angebot von Elternworkshops im oben genannten Sinne zu informieren.

    Willkommen sind alle interessierten Mütter und Väter von Kindern bis zur Pubertät, werdende Eltern und Mit-Erziehende.

    Informationsabend:

    • Termin: 31.01.2020 von 15:00 – 16:30 Uhr
    • Ort: Praxis für Psychotherapie von Dr. M. Heyer, Babelsberger Straße 22 in  39114 Magdeburg
    • Unkostenbeitrag 5 €
    • um Anmeldung dafür wird bis zum 14.2.2020 gebeten unter: dr.heyer.praxis@gmail.com

    Elternworkshop:

    • Termine: 21.02., 06.03. und 20.03.2020 jeweils 15 – 18 Uhr
    • Ort: Praxis für Psychotherapie von Dr. M. Heyer, Babelsberger Straße 22 in  39114 Magdeburg
    • Teilnehmerbeitrag: 50 € pro Person, ermäßigt 20 €
      (die Hans-Joachim Maaz – Stiftung für Beziehungskultur, die die Elternschule als Pilotprojekt unterstützt, trägt einen Teil der Kosten der Workshops)
    • Teilnehmerzahl: maximal 12
    • Die Teilnahme am Informationsabend ist Voraussetzung für die Teilnahme am Elternworkshop.

    Workshopleitung:

    Dr. M. Heyer, Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie, Gründungsmitglied des Fördervereins der „Hans Joachim Maaz-Stiftung Beziehungskultur“, Mitglied des Vorstandes des Fördervereins, Mitglied des Choriner Instituts für Tiefenpsychologie und psychosoziale Prävention (CIT)

    Bernd Heyer, Diplom-Ingenieur-Pädagoge, Gründungsmitglied des Fördervereins der „Hans Joachim Maaz-Stiftung Beziehungskultur“, Fördervereinsmitglied in der Funktion des Kassenprüfers

    Wir freuen uns auf die gemeinsame Arbeit!
    Marion und Bernd Heyer

    Elternworkshop in Leipzig

    Elternworkshops nach Hans-Joachim Maaz werden in Leipzig angeboten.

    10 Treffen, jeweils 1,5 Stunden

    Termine:

    • 17.11.2020 um 18.30 Uhr
    • 24.11.2020 um 18.30 Uhr
    • 01.12.2020 um 18.30 Uhr
    • 08.12.2020 um 18.30 Uhr
    Die weiteren Termine finden ab Januar 2021 statt und werden mit den TeilnehmerInnen während des Elternworkshops vereinbart.
    Leitung: Frau Dipl.-Psych. A. Borchardt & Frau Dipl. Phil., Dipl.-Psych. Maria Ziemer
    Elternworkshop für zukünftige AnleiterInnen von Elternworkshops: 
    Vorgespräch:  10.11.2020 um 18.00 bis 19.30 Uhr
    Termine:  20.11.2020 um 9.00 Uhr bis 16.30 Uhr und 21.11.2020 von 9.00 Uhr bis 16.30 Uhr
    Leitung: Frau Dipl.-Psych. Ilka Bläß-Müssig (psychologische Psychotherapeutin), Frau Dipl.-Psych. Anke Borchardt

    Workshoport: Praxis von Frau Dipl.-Psych. Ilka Bläß-Müssig, Gustav-Adolf-Straße 1, 04105 Leipzig

    Kontakt und Anmeldung über:

    Aktuelle Elternworkshop- und Anleiterworkshop-Termine

    Featured

    Elternworkshop für Anleiter

    Neue Termine werden bekannt gegeben, sobald diese feststehen.

    Ort: Leipzig, Praxis Dipl.Psych. Ilka Bläß-Müssig, Gutav-Adolf-Straße 1 Informationen und Anmeldung: Dipl.Psych. Anke Borchardt, anke.borchardt@yahoo.de oder 0172 3704118

    Curriculum für Anleiter der Elternworkshops nach H.-J. Maaz (PDF): Curriculum.pdf

    Elternworkshops

    finden in Berlin, Leipzig, Magdeburg, Meißen und Dresden statt. Neue Termin werden hier veröffentlicht, sobald diese vereinbart wurden.

    Elternworkshop in Leipzig

    Termine: 28. Februiar 14 – 18 Uhr und 1. März 2025 von 9 – 18 Uhr

    Leitung:
    Anke Dipl. Psych. Borchardt
    Jakob Klemm (Systemischer Therapeut)

    Ort: Leipzig

    Kosten: 50 EUR

    Informationen und Anmeldung: praxis@jakobklemm.de / Tel. 0176 63222308