Sich die eigene Lebensgeschichte anzueignen, ist die wichtigste Voraussetzung für realistische Beziehungsfähigkeit.
„Aneignung der Lebensgeschichte“ heißt für uns, dass Menschen durch Beratungs-, Therapie- und Supervisionsprozesse und Selbsthilfeerfahrungen ermutigt werden, sich an ihre Entwicklungsbedingungen zu erinnern – mit dem Kopf, um zu verstehen, und mit dem Herzen, um zu fühlen. Dabei sollten die eigenen Möglichkeiten und Begrenzungen, aber auch die Ressourcen und Defizite, erkannt und in ihrer sozialen Bedeutung verstanden werden.
Häufig werden die Lebendigkeit und Individualität des Kindes durch die Erwartungen der Eltern und Erzieher und durch die Normen der Gesellschaft unreflektiert behindert. Kinder werden durch Erziehung manipuliert und ihrer Einmaligkeit entfremdet.
Das Stiftungsinteresse ist, Menschen in unterschiedlichsten sozialen Beziehungen zu ermutigen, sich ihrer Geschichte zu erinnern, ihren individuellen Lebensweg zu verstehen, den angemessenen Ausdruck für ihre Gefühle zu erlernen und damit befriedigendere soziale Beziehungen gestalten zu können. Jeder Mensch sollte in der Lage sein, seine Einmaligkeit in Würde zu erleben, gut verstehen zu können, wer er ist und wer nicht, sowie Halt und Unterstützung in sozialen Beziehungen erfahren und gestalten zu können.