Eine Toleranzdiskussion sollte nicht der eigenen Entlastung dienen

In der ARD fand vom 15. – 21. November 2014 die „Woche der Toleranz“ statt. Dieses Thema ist in einer Gesellschaft wichtig, in der die Extreme zuzunehmen scheinen und Spaltungen provozieren. Es ist ein wichtiges Merkmal von Beziehungskultur, bei aller Unterschiedlichkeit miteinander zu sprechen und sich auseinanderzusetzen.

Wichtig dabei aber ist, bei all dem die eigene Toleranzfähigkeit zu prüfen. Genau das aber wurde in einer Diskussion in der Sendung „3 nach 9“ am 14. November auf Radio Bremen versäumt. Insbesondere die beiden Sänger Jan Delay und Campino wurden nicht müde, sich gegenüber anderen Menschen, die doch so intolerant wären, abzugrenzen. Damit zeigten sie, wie eine Diskussion zu Toleranz gerade nicht verlaufen sollte: Sich selbst ein gutes Gefühl zu verschaffen, indem auf die anderen, auf die, die nicht so tolerant sind, gezeigt wird.

Natürlich braucht Toleranz auch die Diskussion darüber, wo sie aufhört und vielleicht auch aufhören muss. Unbegrenzte Toleranz kann kein Ziel sein – auch nicht denjenigen gegenüber, die selbst intolerant sind. Aber bei dieser Diskussion ist es eben wichtig, bei sich selbst, den eigenen Grenzen und Schwierigkeiten anzufangen. Sonst wird jedes Sprechen über Toleranz unglaubwürdig.

Dr. Matthias Stiehler

Kulturpreis für Wissenschaft für Dr. Hans-Joachim Maaz

Dr. Hans-Joachim Maaz erhielt am 22. Mai 2015 den „Kulturpreis für Wissenschaft“ vom Arbeitskreis Sudetendeutscher Akademiker und Kulturreferat der Sudetendeutschen Landsmannschaft, Bundesverband  auf dem 66. Sudetendeutscher Tag: „Vom Wert der Versöhnung – „Wahrheit und Versöhnung gehören zusammen“ in Augsburg.

Aus der Pressemitteilung:

Maaz geht es nicht nur um Analysen von Defiziten in Gesellschaften, in denen Repression oder strukturelle Gewalt herrschen, sondern auch um Vorschläge, die aus seinen beruflichen Erfahrungen für die Verbesserung der Probleme abgeleitet werden können. Nach seiner Auffassung liegt der Schlüssel für die Verbesserung der individuellen und gesellschaftlichen Lebensverhältnisse in der Entwicklung der zwischenmenschlichen Beziehungskultur.

Er selbst charakterisiert sich als Oppositionellen in seiner politischen Haltung sowie in seinem beruflichen und sozialen Engagement, als Utopisten in seinen Ideen und als Realisten in seiner täglichen Arbeit.

Quelle: ‚Sudetendeutsche Landsmannschaft gibt Kulturpreisträger 2015‘ bekannt, www.lifepr.de

„Lieber arm und glücklich sein“

Psychotherapeut Maaz über Narzissmus 

20. Juli 2012, Berliner Zeitung
von Anja Reich und Katharina Sperber

Menschen, die nie mit sich zufrieden sind, leiden unter einer narzisstischen Störung, sagt der Buchautor Hans-Joachim Maaz. Ein Gespräch über Muttervergiftung, die Unfreiheit von Joachim Gauck und das Dilemma mit dem Betreuungsgeld.

Mehr zu dem Gespräch mit dem Psychotherapeuten Dr. Hans-Joachim Maaz über sein Buch „Die narzisstische Gesellschaft“ …..  „Lieber arm und glücklich sein“

Link: http://www.berliner-zeitung.de/magazin/psychotherapeut-maaz-ueber-narzissmus—lieber-arm-und-gluecklich-sein-,10809156,16663138.html

PDF: Berliner Zeitung_Lieber arm und glücklich sein_07.2012

Quellle: www.berliner-zeitung.de