Das Wandbild in der ehemaligen Klinik für Psychotherapie und Psychosomatik der Diakoniekrankenhauses Halle/Saale (unter der Leitung von Dr. Hans-Joachim Maaz von 1980 bis 2008) wurde von einer Gruppe von Patienten gestaltet. Es werden wesentliche Inhalte therapeutischer Arbeit abgebildet.
Im Mittelpunkt steht die liebevolle Mutter-Kind-Beziehung als wichtigste Voraussetzung für gute Entwicklungsbedingungen des Menschen. Die Qualität der elterlichen Beziehungsangebote wird durch den Gegensatz lustvoller oder promiskuitiver Lebendigkeit symbolisiert.
Mütterliche und väterliche Beziehungsstörungen machen Kinder zu Opfern familiärer Zwänge, staatlicher Gewalt und politisch-religiöser Ideologien. Therapie wird als ein „Gestrüpp“ symbolisiert, durch das man sich, alles Leid „auskotzend“ hindurchkämpfen muss. Therapie ist Erkenntnis und Gefühlsarbeit.
Und wenn die sozialen Masken fallen, dann ist das individuelle Leben noch relativ konturlos und muss in eigener Regie gestaltet werden. Dabei besteht immer die Gefahr, den Mainstream folgend, einen Tanz um das „goldene Kalb“ des Glücks suchen zu wollen oder den Schmerz des „Gekreuzigten“ als individuellen Beziehungsweg zu einem authentischen Leben zu begreifen und ihn zu gehen wagen.